Die sächsische Familie v. Wolffersdorff ist bayrischen Ursprungs
Der Name taucht bereits mit Ehrnuest (Ernst) und Philipp im Jahre 933 unter König Heinrich I. und dem Bayernherzog Berthold auf. Während Ernst als mutiger und tapferer Anführer in der Schlacht bei Riade, Merseburg gegen die Hunnen berühmt wird, ist sein Bruder Philipp von König Heinrich I. als Oberaufseher und Markverwalter über die obotritischen Wenden eingesetzt worden. Bei einem Aufstand der wendischen Slaven kommt Philipp ums Leben. Die Schicksale der beiden Wolffersdorffer sind in mittelalterlichen Chroniken beschrieben und in der Familie ebenso seit jener Zeit überliefert.
Die erste urkundliche Erwähnung der Familie ist mit dieser im Jahre 948 gesiegelten Urkunde erwiesen. Der Inhalt der Urkunde besagt: „Der Edle Ratkis tauscht in Vuoluoltesdorf Ackerland mit dem Freisinger Bischof Lambert“. Ratkis stammt aus der einflussreichen Familie des Toto, die hier schon im 8. Jahrhundert zu Zeiten Karls des Großen durch Urkunden nachweisbar ist.
Um das Jahr 1000 beginnt sich der Adel nach seinen Burgen und Besitzungen zu nennen. Die Stammreihe führen Wolvoldus de Wolfoltesdorf, Nobilis und Engilschalch, Domherr zu Freising an. Wolvoldus nennt seinen ersten Sohn nach Kaiser Heinrich IV. Dieser Name wird lange Tradition in der Familie sein. Heinrich der Dritte v.W. zieht mit Heinrich von Weida, dem Reichen, ins Vogtland, denn im 12. Jahrhundert erreicht die Ostkolonisation einen neuen Höhepunkt.
Das um 950 urkundlich erwähnte Wolfersdorf im Bistum Freising ist der Stammsitz aller Wolffersdorffer. 1662 ist die Burg durch das „alte Schloss“ ersetzt worden und wurde 1832 abgetragen. Im Jahre 1978 ist das Schloß durch Baron Ali v.W. nach den alten Schlossplänen wieder errichtet worden. Die im Jahre 2001 geweihte Kapelle und zwei weitere Wohnhäuser runden den derzeitigen land- und forstwirtschaftlichen Besitz, der wieder Ort, Namen und Familie verbindet, in Wolfersdorf ab.
Auch im 13. und 14. Jahrhundert ziehen Wolffersdorffer gen Norden, wie Heinrich der Siebte, der den Markgrafen Ludwig von Brandenburg, dem ältesten Sohn des Wittelbacher Königs begleitet. Auf diesen Wegen gründen sie neue Orte mit ihrem Namen, wie Wolferdorf bei Kötzing im bayrischen Wald, Wolfersdorf bei Kellberg, Wolfersdorf-Döhnhofstadt in Ostpreußen, Wolfersdorf bei Leipa in Nordböhmen und Wolfersdorf bei Berga im Vogtland.
Die Ortschaft Wolfersdorf bei Berga wird 1240 erstmals urkundlkich erwähnt. Hierbei siegelt Gotfridus de Wolfinsdorf als Zeuge für Vogt von Gera. Aufgrund Namens,- Wappengleichheit und Ritterbürtigkeit ist anzunehmen, daß Gotfridus ein direkter Nachfahre Heinrichs des Dritten aus dem bayrischen Wolfersdorf ist.
Die Ortschaft Wolfersdorf bei Berga wird 1240 erstmals urkundlich erwähnt. Hierbei siegelt Gotfridus de Wolfinsdorf als Zeuge für Vogt von Gera. Aufgrund Namens,- Wappengleichheit und Ritterbürtigkeit ist anzunehmen, daß Gotfridus ein direkter Nachfahre Heinrichs des Dritten aus dem bayrischen Wolfersdorf ist.
Diese Schenkungsurkunde besagt, daß Heinrich Vogt von Gera und seine Gemahlin Jutta das Dorf Reinhardsdorf dem Kloster Cronschwitz übertragen. Gotfridus hat diese Urkunde als Zeuge mit gesiegelt.
Mit Heinrich der Achte, erwähnt 1388 – 1412 als burggräflicher-nürnbergischer Ritter, beginnt der Stamm Bornsdorf mit den blühenden Linien Groß-Sedlitz und Leubnitz-Promnitz. Mit Nickel, erwähnt 1399 – 1419 als Vogt auf Vogtsberg, ist der Stamm Berga gegründet. Die daraus entstandenen Linien Endschütz, Wolfersdorf, Silberstrasse und Grödel blühen noch heute.
Die Wolffersdorffer zählen im Mittelalter bis in die beginnende Neuzeit zu den wohlhabendsten Familien im Vogtland. Als Amtmänner und Domherren genießen sie hohes Ansehen und bekleiden wichtige Ämter am Hofe.
Friedrich von Wolffersdorff als Fahnenjunker
Zusammen mit seinem Vetter Wilhelm kämpft der junge Friedrich in der Schlacht von Saalfeld 1806. Er verteidigt hartnäckig die Fahne des 2. Batl., deckt sie noch mit seinem Leibe, als er verwundet zusammenbricht. Beide jungen Vettern werden für Tapferkeit und Verwundungen ausgezeichnet.
Ämter und Lehen
Mit dem Kauf der bedeutenden Herrschaft Bornsdorf und den dazugehörigen 12 Dörfern begründet Götz von Wollfersdorff den Sitz seiner Familie, die hier 234 Jahre leben wird. Das Herrenhaus ist während des DDR-Regimes gesprengt worden, der verbliebene Turm wird heute als Aussichtsturm genutzt.
Im Jahre 2014 besuchten wir das ehemalige Schloss.
Auf der Schautafel des „Naturpark Niederlausitzer Landrücken“ steht zu lesen:













Im Mittelalter stand hier vermutlich eine Wasserburg und „Boransdorf“ hatte unter den Herren zu Dahme eine gewisse Bedeutung in der Niederlausitz. Die späteren Besitzer waren vor allem durch ihre Fehdezüge bekannt. 1489 erhielt die reich begüterte Familie von Wolffersdorff den Rittersitz. Sie errichtete ein Schloss mit Gutshof. Zu dem ansehnlichen Besitz gehörten 12 Dörfer. Weitere Besitzer waren Familie von Langen, von Thermo und von Arnim. Das Schloss wurde 1945 geplündert und Mangels an Gebäuden als Schule genutzt. Nachdem 1967 ein Teil einstürzte, wurde es bis auf die Grundmauern abgerissen. Nur der Turm blieb erhalten. Der Turm ist 23 Meter noch, Durchmesser 5,30 m, Mauerwerksdicke 1,30 bis 1,50 m. Über 100 Stufen.
Groß-Sedlitz bei Dresden 1685 bis 1719
Johann Reichard Freiherr v. Wolffersdorff erwirbt als Kammer- und Bergrat Groß- und Kleinsedlitz. Im Jahre 1723 wird der Besitz an August der Starke veräußert, der begonnen hat, es zu einem Lustschloss umzubauen. Heute gehört die barocke Parkanlage mit der Orangerie dem Freistaat Sachsen und ist zu besichtigen.